1. Bitte stellen Sie Ihre Organisation kurz vor (Organisationsform, Mitarbeiterzahl,
Aufgaben etc.).

Die zentral in Niedersachsen gelegene Kreisstadt Nienburg/Weser ist
wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Mittelweserraumes. Sie liegt
verkehrsgünstig zwischen Hannover und Bremen und bietet daher sowohl
ländliches als auch urbanes Lebensgefühl. Die Fußgängerzone, mitten gelegen
in der historischen Altstadt, lockt insbesondere aufgrund der vielen
Fachwerkhäuser und der inhaber*innengeführten Einzelhändler zum ausgiebigen
Verweilen und Stöbern ein.

Die Aufgaben innerhalb des Stadt- und Citymarketings werden federführend von
der Wirtschaftsförderung bearbeitet, welche als Stabstelle direkt dem
Bürgermeister unterstellt ist. Aktuell stehen dafür drei Mitarbeiter*innen zur
Verfügung.

Eine der Hauptaufgaben ist der Erhalt und die Weiterentwicklung Nienburgs als
lebendiger Einkaufs-, Wohn- und Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität.
Gerade in Zusammenarbeit mit der örtlichen Werbegemeinschaft werden
innovative Ideen entwickelt, um im steigenden „Wettbewerb der Städte“ neben
einer hohen Attraktivität mit einer bewährten Kund*innenfreundlichkeit sowie
Servicequalität positiv hervorzustechen.

2. Wie hat sich das City- und Stadtmarketing in Ihrer Stadt entwickelt?

Bereits seit Mitte der 1990er Jahre wird in Nienburg aktiv Stadtmarketing
betrieben. Zunächst ging es dabei um die Entwicklung eines entsprechenden
Leitbildes, welches in den folgenden Jahren sukzessive fortgeschrieben und
aktualisiert wurde. In der jüngeren Vergangenheit standen sodann vermehrt die
Entwicklung und Umsetzung verschiedener Projekte respektive Aktionen im
Vordergrund, um die Innenstadt weiterhin attraktiv gestalten zu können. Darüber
hinaus ist der stetige Austausch und die vertiefte Zusammenarbeit mit der
Werbegemeinschaft Nienburg e.V., ein Zusammenschluss aus vielen örtlich
ansässigen Einzelhändler*innen, zu nennen.

3. Welche sind die derzeit relevantesten Themen für das City- und Stadtmarketing in
Ihrer Stadt?

Aktuell stehen bei uns drei Themenschwerpunkte im Mittelpunkt:
Zum einen handelt es sich hierbei um das Leerstandsmanagement, denn wie in
vielen Mittelzentren, nimmt die Anzahl leerstehender Immobilien in der
Fußgängerzone leider weiter zu. Zum anderen liegt der Fokus auf Möglichkeiten
zur Belebung der Innenstadt, gerade auch im Hinblick auf Zeiten nach der
Pandemie. Darüber hinaus kommt der Erhöhung der innerstädtischen
Aufenthaltsqualität durch die Initiierung verschiedener Maßnahmen eine große
Bedeutung zu, da diese in den kommenden Jahren weiter an Relevanz gewinnen
wird.

4. Welche Entwicklung sehen Sie für Ihr City- und Stadtmarketing in Zukunft? Vor
welchen Herausforderungen stehen Sie aktuell?

Als Mittelzentrum im ländlichen Raum mit knapp 32.000 Einwohnern und einem
Einzugsgebiet von ca. 120.000 Menschen geht es speziell um die Steigerung der
Attraktivität des Standorts. Eng damit verbunden ist insbesondere die Herstellung
einer innerstädtischen „Wohlfühlatmosphäre“ sowie die Schaffung von
Besuchsanreizen.
Die Herausforderungen sind analog zu denen in Städten gleicher
Größenordnung: angesichts einer alternden Bevölkerung und sich wandelnder
Konsummuster ist die Aufrechterhaltung der innerstädtischen Attraktivität die
größte Herausforderung. Dabei sind insbesondere die Bespielung einer
zunehmenden Anzahl an Leerständen, die Konkurrenz durch den stetig
steigenden Online-Handel sowie Aspekte bzgl. der Digitalisierung der Innenstadt
als Faktoren zu nennen.

5. Was war der größte Erfolg Ihrer Organisation? Gibt es ein besonders gelungenes
Projekt in Ihrer Stadt?

In den vergangenen Jahren konnte bereits eine Vielzahl an diversen Projekten
umgesetzt werden, die jeweils auf ihre eigene Art erfolgreich waren. Dazu
gehören bspw. die Ausrichtung des jährlich gut besuchten „Adventszaubers“, die
Umsetzung der Marketingkampagne „Liegestühle an der Weser“ oder aber auch
die Förderung von „Bienenfreundlichen Blumenampeln“ zur Attraktivierung der
Innenstadt. Darüber hinaus kann die stetige (Weiter-)Entwicklung und die Arbeit
innerhalb des Themenschwerpunktes Stadt- und Citymarketing als Erfolg
angesehen werden. Aktuell wurden die Grundlagen für die Umsetzung eines
freien und öffentlich zugänglichen WLans in der Fußgängerzone gelegt