1. Bitte stellen Sie Ihre Organisation kurz vor (Organisationsform, Mitarbeiterzahl, Aufgaben etc.).
Die 10 Mitarbeiter*innen der Staatsbad Bad Oeynhausen GmbH arbeiten mittendrin in Bad Oeynhausen, im Lenné-Kurpark. Hier befindet sich ein Ensemble einzigartiger historischer Bäderarchitektur. Der Kurpark ist zusammen mit einer kleinen Innenstadt das Zentrum der 50.000 Einwohner zählenden Stadt im Kreis Minden-Lübbecke. Als 100-prozentige Tochter der Stadt betreiben wir hier die Tourist Information und sind ebenfalls für den Service und das Programm des benachbarten Theaters im Park zuständig. 10 Fach- und Reha-Kliniken prägen das Stadtbild, die alleine ca. 800.000 Übernachtungen pro Jahr generieren. Die Staatsbad GmbH ist zuständig für das Tourismus- und Citymarketing der Stadt Bad Oeynhausen, die Bespielung des Theaters im Park sowie die Traditionsveranstaltung „Parklichter“ im Kurpark.
2. Wie hat sich das City- und Stadtmarketing in Ihrer Stadt entwickelt?
Seit einigen Jahren flankieren Innenstadtveranstaltungen die verkaufsoffenen Sonntage für den Handel. Inzwischen sind zwei städtische Akteure mit dem City- und Stadtmarketing beschäftigt. Die Wirtschaftsförderung hat gerade mit dem Projekt Kurstadtladen im Rahmen der Landesinitiative Zukunft. Innenstadt. NRW. ein Programm zur Akquise von neuen Händler*innen für leerstehende Immobilien aufgelegt. Die Staatsbad GmbH betreut zusammen mit dem Digitalcoach des Handelsverbandes Ostwestfalen Lippe e.V. wöchentlich einen digitalen Online-Stammtisch für den Handel. Citybadoeynhausen.de, das für die Sichtbarkeit des Handels im ersten Lockdown gesorgt hat, wurde weiterentwickelt.
3. Welche sind die derzeit relevantesten Themen für das City- und Stadtmarketing in Ihrer Stadt?
Leerstandsmanagement, Sichtbarkeit und Digitalisierung des Handels sowie die Belebung der Innenstadt nach den Lockdowns.
4. Welche Entwicklung sehen Sie für Ihr City- und Stadtmarketing in Zukunft? Vor welchen Herausforderungen stehen Sie aktuell?
Eine der größten Herausforderungen ist die dringend notwendige Digitalisierung des Inhaber geführten Handels und damit die Erweiterung des Service- und ggf. des Lieferangebotes. Leerstände müssen gefüllt werden, das Branchensortiment attraktiv erweitert werden, die Aufenthaltsqualität durch Kulturveranstaltungen erhöht werden. In all diesem sehen wir große Chancen, ganz besonders durch den Inhaber geführten Handel, den wir in der Innenstadt haben. Die zahlreichen gastronomischen Angebote, sollten sie nach Corona bestehen bleiben, können ein weiterer Pluspunkt werden.
Unabhängig davon haben die Lockdowns bei den großen Filialisten im nahen Einkaufscenter Werre-Park bereits Spuren hinterlassen.
5. Was war der größte Erfolg Ihrer Organisation? Gibt es ein besonders gelungenes Projekt in Ihrer Stadt?
Die „Weihnachtlichen Lichter im Park“. Sie waren als Ergänzung zum Weihnachtsmarkt geplant. Dieser findet traditionell in der Innenstadt statt. Ergänzt wird er seit Jahren mit einer Eisbahn. Um auch in Corona Zeiten für den Ausfall des Marktes vorbereitet zu sein, haben wir im Spätsommer die Beleuchtung der historischen Gebäude im Kurpark sowie diverse Brunnen- und Bodenbeleuchtungen geplant. Der Weihnachtsmarkt musste abgesagt werden, der Aufenthalt im Park war erlaubt, zog Besucher aus dem Umland nach Bad Oeynhausen und sorgte für viel Begeisterung. Diese Beleuchtung als zukünftige Kulisse eines hochwertigen Weihnachtsmarktes wird auch für ein überregionales Publikum interessant werden.
Auch das Projekt des Kurstadtladens lässt sich gut an: Der Vertrag mit einer neuen Händlerin ist geschlossen, weitere Verträge sind in Sicht.
Bild: Weihnachtliche Lichter im Park - Peter Hübbe