Das Stadtmarketing in unserer mittelhessischen Kleinstadt Hadamar wurde vor rund sechs Jahren erstmals in Form einer Stabsstelle innerhalb der städtischen Verwaltung organisiert. Heute teilen sich zwei Mitarbeiter den Aufgabenbereich und beschäftigen sich neben der strategischen Marketingplanung unter anderem mit den Themen Wirtschaftsförderung, Social Media, Pressearbeit, Bürgerbeteiligung und Tourismus. Zu den wichtigsten Projekten zählen derzeit die Umsetzung neuer Marken- und Medienstrategien sowie die Vorbereitungen auf das 700jährige Stadtjubiläum im Jahr 2024.
Dabei gilt es sich vor allem von veralteten Stadtmarkenkonzepten zu lösen und die Vorzüge der Stadt als Lebens- und Arbeitsmittelpunkt für sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Besucherinnen und Besucher im Wettbewerb mit einer starken Nachbarschaft in den Fokus zu rücken. Hierzu plant die Stadt im Jahr 2020 eine umfangreiche multimediale Kampagne, die den Fokus dauerhaft auf Hadamar als „Stadt zum Leben“ werfen soll.
Unsere Stadt sieht sich wie viele andere auch mit den Folgen des demographischen und technologischen Wandels konfrontiert. Innerstädtischem Leerstand und dem Rückgang des stationären Handels gilt es mit Maßnahmen zur Revitalisierung der Innenstadt entgegenzusteuern. Darüber hinaus gibt es aber auch ganz spezielle und teils historisch bedingte Herausforderungen zu bewältigen. So ist die überregionale Bekanntheit der Stadt heute vor allem auf die Euthanasie-Gedenkstätte zurückzuführen, in deren Mauern während des zweiten Weltkrieges etwa 14.500 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen das Leben genommen wurde. Auch wenn die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Gedenkstätte sehr gut funktioniert und Hadamar den offenen Umgang mit diesem Teil seiner Vergangenheit als elementaren Bestandteil seiner Identität pflegt, gilt es zukünftig den Bürgern und Besuchern auch die durchaus vorhandene Attraktivität der Stadt zu vermitteln. Diese begründet sich unter anderem durch ihre reizvolle Lage zwischen dem Mittelgebirge Westerwald und dem Lahntal, ihre beeindruckenden Barock- und Fachwerkbauten, und einen hohen Lebensstandard bei moderaten Lebenshaltungskosten. Auch das kulturelle Angebot soll in Zukunft beständig und mit Weitsicht verbessert und weiterentwickelt werden. Hierzu zählt insbesondere die gerade angestoßene Neukonzeptionierung des Stadtmuseums, in dem nicht nur die Hadamarer (Glas-) Kunst bestaunt werden kann.
Die fortschreitende Erneuerung und Erweiterung des digitalen Medienauftritts stellen zudem wichtige Maßnahmen dar, um die Hadamarer Verwaltung als transparenten und bürgerorientierten Dienstleister zu positionieren. So nutzt die Stadt zukünftig neben einer neuen, benutzerfreundlicheren Homepage auch Kanäle bei Facebook und Instagram. Auf diesem Wege sollen Bürger, Besucher und Interessierte besser mit Informationen zu Verwaltung und Stadtleben versorgt und weitere Anlaufstellen für Nach- und Anfragen angeboten werden.
Perspektivisch wird die Vorbereitung und Planung des Stadtjubiläums 2024 das bisher größte Projekt des Hadamarer Stadtmarketings darstellen. Im Rahmen dieser Aktivitäten gilt es alte Netzwerke wieder zu aktivieren, neue zu schaffen und verschiedenste Akteure in einen konstruktiven Austausch miteinander zu bringen. Vor allem in dieser Angelegenheit erhofft sich die Stadt über die BCSD wichtige Kontakte zu knüpfen und aus den Erfahrungen anderer Städte zu lernen, um ähnlich wie im Jahr 2013 ein denkwürdiges und identitätsstiftendes Fest vorbereiten und durchführen zu können. Damals wurde Hadamar zur „Glasstadt“ und vermochte im Rahmen der "Glaswoche" mit einzelnen Eventtagen Fachbesucher, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher aus der Region zu begeistern.